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Mit dem Abi ganz nach oben

Allgemeine Hochschulreife

Habt ihr euch mal gefragt, ob die allgemeine Hochschulreife dasselbe bedeutet wie Abitur? Interessiert ihr euch dafür, welche Möglichkeiten es gibt, die allgemeine Hochschulreife zu erwerben? Wie ist die gymnasiale Oberstufe aufgebaut? An welchen weiteren Schulen kann man die allgemeine Hochschulreife erwerben? Wie viel Zeit müsste man dabei einplanen? Möchtet ihr eine Ausbildung beginnen, bei der die allgemeine Hochschulreife Voraussetzung ist? Gibt es neben dem Abitur weitere Qualifikationen, die ebenfalls zum Studieren berechtigen? Kann man auch ganz ohne allgemeine Hochschulreife ein Studium aufnehmen? Hier erfahrt ihr alles, was ihr rund um die allgemeine Hochschulreife wissen solltet.

Was bedeutet allgemeine Hochschulreife? 

In Deutschland ist die allgemeine Hochschulreife grundsätzlich erforderlich, um ein Studium aufzunehmen. Das Abitur als höchster Schulabschluss ist eine Möglichkeit, die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Dies kann im Rahmen der Schullaufbahn auf dem ersten Bildungsweg erfolgen. Alternativ ist es möglich, auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachzumachen und somit die allgemeine Hochschulreife zu erreichen. Hierbei stehen mehrere Varianten zur Auswahl. Daneben existieren Möglichkeiten, die allgemeine Hochschulreife ohne Abitur zu erlangen.

Das Abitur auf dem ersten Bildungsweg 

Das Abitur könnt ihr auf dem Gymnasium erwerben oder an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Grundsätzlich setzt das Abitur zwei Fremdsprachen voraus. Die allgemeine Hochschulreife kann je nach Bundesland nach dem zwölften oder nach dem dreizehnten Schuljahr erworben werden. Die gymnasiale Oberstufe ist gegliedert in eine Einführungsphase und eine Qualifikationsphase. In der Einführungsphase darf in höchstens einem Fach eine Fünf stehen, damit der Übergang in die Qualifikationsphase möglich ist. Je nach Bundesland müssen für das Abitur vier oder fünf Fächer gewählt werden, in denen schriftlich oder mündlich geprüft wird. Die Abiturnote setzt sich zusammen aus den Noten während der Qualifikationsphase und den Ergebnissen der Abiturprüfungen. Im Durchschnitt müssen die Leistungen mindestens glatt ausreichend sein, damit ihr die Schule mit dem Abitur abschließt. Mittlerweile gilt in fast allen Bundesländern das Zentralabitur. Die Themen für die schriftlichen Abiturprüfungen werden dabei nicht vom Fachlehrer ausgewählt, sondern vom Ministerium für alle Schulen festgelegt.

Als Beleg für die allgemeine Hochschulreife dient das Abschlusszeugnis, das ihr an eurer Schule erworben habt. Damit stellt ihr unter Beweis, dass ihr zur Fortsetzung eurer Ausbildung an einer Universität oder Hochschule berechtigt seid. Dabei habt ihr die Wahl zwischen allen Studiengängen. Manche Hochschulen setzen neben der allgemeinen Hochschulreife weitere Voraussetzungen fest, die erfüllt werden müssen, beispielsweise den Numerus clausus

Auf Privatschulen kann ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erworben werden. Dabei kann es erforderlich sein, eine Prüfung vor einer staatlichen Kommission abzulegen, damit das Abitur anerkannt wird und zum Studieren an öffentlichen Hochschulen berechtigt. 

Zweiter Bildungsweg

Die allgemeine Hochschulreife kann auch über den zweiten Bildungsweg erworben werden. Grundsätzlich baut dieser auf der Mittleren Reife auf. Wenn der Realschulabschluss fehlt, gibt es aber Möglichkeiten, diesen zunächst nachzuholen. An Berufskollegs und Berufsoberschulen werden neben den allgemeinen Fächern auch berufsspezifische Fächer angeboten (beispielsweise Wirtschaft oder Technik). Dabei müsst ihr eine zweite Fremdsprache neben Englisch belegen, um die Voraussetzungen für die allgemeine Hochschulreife zu erfüllen. Auch viele Volkshochschulen bieten Kurse zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife an. Die Prüfung wird dann von einer staatlichen Schulkommission abgenommen.

Fachgebundene Hochschulreife und Fachhochschulreife

Wer kein Abitur hat und dies auch nicht auf dem zweiten Bildungsweg nachholen will, kann dennoch eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, die gleichrangig mit der allgemeinen Hochschulreife ist. Die fachgebundene Hochschulreife und die Fachhochschulreife ermöglichen es euch ebenfalls, ein Studium aufzunehmen. Im Unterschied zum Abitur gelten dabei aber Einschränkungen. In der Alltagssprache wird oft der Begriff "Fachabitur" verwendet. Dies ist kein offizieller Abschluss. Meist ist damit entweder die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife gemeint.

Fachgebundene Hochschulreife

Die fachgebundene Hochschulreife könnt ihr an einem Fachgymnasium, an einer Berufsoberschule, einer Fachakademie, Berufsfachschule, an einem Berufskolleg oder Studienkolleg erwerben. Voraussetzung ist dabei vorwiegend der Realschulabschluss. In manchen Bundesländern wird zusätzlich ein bestimmter Notendurchschnitt vorausgesetzt. Manche Schulen erwarten darüber hinaus Berufserfahrungen oder ein Praktikum. 

Die Vorbereitung auf die Prüfung an einer dieser Schulen dauert normalerweise zwei Jahre. Wenn ihr die Fachhochschulreife habt, ist es möglich, bereits nach einem Jahr mit der fachgebundenen Hochschulreife abzuschließen. Wer die fachgebundene Hochschulreife parallel zum Beruf erwerben möchte, sollte einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren einplanen. In diesem Fall ist die Abendschule eine geeignete Option. Volljährigkeit wird hierbei meist vorausgesetzt. Der Unterricht ist in der Regel zwischen 17 und 22 Uhr terminiert. Dagegen liegen auf Berufskollegs die Unterrichtszeiten am Vormittag und Nachmittag. Fernschulen sind mit ihrer zeitlichen Flexibilität vollständig auf die Bedürfnisse von Berufstätigen ausgerichtet. Hier könnt ihr die allgemeine Hochschulreife auch dann erwerben, wenn ihr über keinen Realschulabschluss verfügt. In diesem Fall solltet ihr mehr Zeit, also etwa dreieinhalb bis vier Jahre, einplanen. 

Mit der fachgebundenen Hochschulreife erwerbt ihr die Berechtigung, an einer Fachhochschule zu studieren. Dabei stehen euch alle Studiengänge zur Auswahl. An Universitäten ist die Wahl der Studiengänge dagegen eingeschränkt. Diese Art der Hochschulreife heißt fachgebunden, weil die Fächerschwerpunkte aus eurer Schulzeit maßgeblich dafür sind, welche Fächer ihr an einer Universität studieren dürft. Das Abschlusszeugnis der Schule weist diesen Schwerpunkt aus, beispielsweise Wirtschaft, Sozialwesen oder Technik. Wenn ihr die fachgebundene Hochschulreife habt und an einer Universität ein Fach außerhalb dieses Schwerpunkts studieren möchtet, könnt ihr immer noch das Abitur machen. Dazu müsst ihr in einer Prüfung eure Fremdsprachenkompetenzen in einem weiteren Fach neben Englisch nachweisen. 

Fachhochschulreife

Die Fachhochschulreife könnt ihr erwerben, indem ihr das zwölfte Schuljahr abschließt und eine Berufsausbildung oder ein Praktikum von mindestens sechs Monaten nachweisen könnt. Neben dem Gymnasium kommen für den Erwerb der Fachhochschulreife auch die Fachoberschulen, die Berufsoberschulen, das Berufskolleg oder die Abendschule in Betracht. Der praktische Teil der Fachhochschulreife muss innerhalb von acht Jahren nach dem Schulabschluss erfüllt sein.

Mit der Fachhochschulreife erwerbt ihr die Berechtigung, an der Fachhochschule zu studieren. Dabei stehen euch alle Studiengänge zur Auswahl. Zwar ist ein Studium an einer Universität mit Fachhochschulreife grundsätzlich nicht möglich. Aber manche Universitäten wählen unter bestimmten Voraussetzungen auch Bewerber mit Fachhochschulreife aus.

Bachelor Professional

Seit 1. Januar 2020 ist es offiziell. Im Zuge der Überarbeitung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) wurde der Titel „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ als neue, zusätzliche Abschlussbezeichnungen in der höheren Berufsbildung eingeführt. 

Alle Informationen zum "Bachelor Professional" oder dem "Master Professional" kannst du im Lexikon nachlesen. »Zum ZIG-Lexikon

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN KÖNNEN FEHLENDE ALLGEMEINE HOCHSCHULREIFE AUSGLEICHEN 

Wer weder das Abitur hat noch über die fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife verfügt, kann unter bestimmten Voraussetzungen dennoch studieren. Wenn ihr eine mindestens zweijährige Berufsausbildung absolviert habt und zusätzlich eine mindestens dreijährige Phase der Berufstätigkeit nachweisen könnt, habt ihr eine Option, ein Studium aufzunehmen. Wer dann die Eignungsprüfung besteht, kann sich um einen Studienplatz bewerben. Auch die berufliche Weiterbildung kann eine Chance sein. Wenn ihr euch als Handwerksmeister oder Fachwirt qualifiziert, erwerbt ihr damit ebenfalls die allgemeine Hochschulreife. Wer im Ausland Qualifikationen erworben hat, kann sich diese unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland anrechnen lassen, um hier ein Studium zu beginnen. 

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