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Abendgymnasium. Höheren Schulabschluss erreichen

Fachhochschulreife

Der erste Schulabschluss steht bevor und ihr fragt euch, wie es weitergeht? Vielleicht habt ihr euch noch nicht so ganz für einen Beruf entschieden oder fühlt euch auf dem allgemeinen Gymnasium nicht mehr wohl? Hier könnt ihr euch umfassend über die Fachhochschulreife informieren! Wir erklären, was es damit genau auf sich hat, welche Arten der Fachhochschulreife es gibt und wie ihr diese erreichen könnt. Außerdem geben wir euch Tipps für die Entscheidungsfindung und zeigen euch, was ihr mit einer Fachhochschulreife alles erreichen könnt. Was spricht für diesen Bildungsweg - und welche Stimmen sprechen dagegen? Hier bekommt ihr einen umfassenden Einblick zu eurem Bildungsziel!

Die Fachhochschulreife - was ist das eigentlich genau?

In einigen Bundesländern wird die Fachhochschulreife auch als Fachabitur bezeichnet. Im Unterschied dazu liegt die allgemeine Fachhochschulreife, das Abitur an allgemeinbildenden Schulen. Während das Abitur der höchste zu erlangende Schulabschluss ist und zum Studium in jeder Fachrichtung befähigt, ist das Fachabitur an die Fachrichtung der jeweiligen Schule gebunden

Die Fachhochschulreife ist per Definition ein Bildungsabschluss der Sekundarstufe II und damit der zweithöchste mögliche Schulabschluss. Mit dieser könnt ihr an einer Fachhochschule studieren oder einen Bachelor-Abschluss bei ausgewählten Studiengängen anstreben.

Muss man beim Fachabitur auch ständig nur die Schulbank drücken?

Das kommt ein wenig darauf an, für welchen Bildungsweg ihr euch in welchem Bundesland entscheidet. Allgemein ist es so, dass die Fachhochschulreife sich in zwei Teile gliedert: Einen schulischen und einen berufsbezogenen Teil. Der schulische Teil ist automatisch nach der erfolgreich abgeschlossenen 12. bzw. 11. (je nach Jahrgangsmodell) Jahrgangsstufe an allgemeinbildenden Schulen erreicht. Ihr könnt den schulischen Teil aber auch auf einer Fachschule machen, wenn ihr die entsprechenden Kurse auf Oberstufenniveau belegt. Einige Berufsausbildungen bieten diese Möglichkeit an den Berufsfachschulen an.

Der berufsbezogene Teil kann ein Praktikum sein oder eine bereits absolvierte Lehrzeit wird euch als praktischer Teil angerechnet. Denkbar sind auch Modelle, bei denen schulische Blöcke von Praktikumsblöcken unterbrochen werden - der berufliche Teil dauert immer mindestens ein halbes Jahr.

Welche Möglichkeiten stehen euch mit der Fachhochschulreife offen?

Wenn ihr diesen Abschluss anstrebt, stehen euch neben den fachgebundenen Studiengängen natürlich auch andere Zukunftspläne offen:

  • Ausbildung: Einige der 326 in Deutschland anerkannten Ausbildungsberufe setzen Abitur oder Fachhochschulreife voraus
  • Höherer Schulabschluss: Vielleicht konntet ihr kein Abitur machen, möchtet das aber nachholen? Mit der Fachhochschulreife habt ihr automatisch die Zulassung für die Kurse der gymnasialen Oberstufe.
  • Duales Studium: Einige Ausbildungsberufe bieten die Möglichkeit, berufsbegleitend an der Fachschule, Berufsakademie oder Universität zu studieren oder wie in der Glasindustrie: Vertrag zwischen Glasunternehmen und Universität.
  • Studium an der Universität: Entsprechend der Sparte eurer Fachhochschulreife könnt ihr euch in passenden Studiengängen immatrikulieren.
  • Praktikum: Mit einer Fachhochschulreife stehen eure Chancen auf Praktika in den Traumberufen nochmal höher!
  • Work & Travel: Einige Organisationen bieten Work & Travel für höhere Abschlüsse an. Hier könnt ihr nach der Fachhochschulreife Erfahrungen sammeln und erste Kontakte zur Arbeitswelt knüpfen.

Welche Fachrichtungen gibt es bei der Fachhochschulreife?

Vielleicht habt ihr bereits in der Schule gemerkt, welche Fächer euch besonders gut liegen, und wollt euer Fachabitur in einem bestimmten Schwerpunkt vertiefen.

Die Fachhochschulreife gibt es in verschiedenen Fachrichtungen. Besonders attraktiv für Berufe in der Glasindustrie sind: 

  • Wirtschaft und Verwaltung 
  • Technik (Elektrotechnik, Maschinenbautechnik, Ver- und Entsorgungstechnik)
    Sonstige
  • Sozialwesen
  • Gestaltung
  • Hauswirtschaft
  • Ernährung
  • Agrarwissenschaft

Wenn ihr also zum Beispiel eine Fachhochschulreife im Bereich Agrarwissenschaft macht, könnt ihr damit Landwirtschaft studieren, mit Ernährung Ökotrophologie, mit Technik Ingenieurwesen und so weiter.

BONUS der Fachhochschulreife: Wenn ihr euch während eurer Fachhochschulzeit überlegt, dass ihr doch ganz gerne eine allgemeine Hochschulreife hättet, ist das möglich! In dem Fall müsst ihr ein Prüfungsfach mit einer zweiten Fremdsprache zusätzlich wählen. Dann stehen euch alle Studiengänge offen.

Wo könnt ihr die Fachhochschulreife erreichen?

Vollkommen unabhängig davon, wie alt ihr seid und was ihr schon gemacht habt - die Zulassungsvoraussetzungen für die Fachhochschulreife sind einfach: Ihr müsst entweder die Mittlere Reife, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen internationalen vergleichbaren Schulabschluss haben. Könnt ihr eine dieser drei Möglichkeiten vorweisen, müsst ihr euch nur noch entscheiden, wo und wie ihr die Fachhochschulreife erreichen wollt.

Den schulischen Teil der Fachhochschulreife könnt ihr an diesen Einrichtungen erwerben:

  • Berufsakademie
  • Fachoberschule
  • Fachakademie
  • berufliche Gymnasien oder Fachgymnasien
  • Fernstudiengänge
  • Studienkollegs, Berufskollegs
  • Nach Abschluss der 13. Klasse einiger fachlich ausgerichteter Gymnasien (Unterschiede in den Bundesländern!)

Den beruflichen Teil der Fachhochschulreife erreicht ihr zum Beispiel über:

  • eine absolvierte Ausbildung mit einem Prüfungszeugnis der Handwerkskammer
  • Praktikantenvertrag über ein mindestens einjähriges Praktikum mit ausführlichem Zeugnis
  • eine mindestens einjährige Vollzeittätigkeit in einem passenden Beruf
  • Zeugnis eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres
  • Wehrdienstbescheinigung in einer beruflich passenden Ausrichtung

Sonderregelungen der Fachhochschulreife: 

In den verschiedenen Bundesländern gelten teilweise unterschiedliche Voraussetzungen. Prüft am besten, in welchem Bundesland ihr mit euren bisherigen Abschlüssen am weitesten kommt!

Bayern und Hamburg bieten spezielle berufliche Ausbildungen an, die mit dem Erwerb der Fachhochschulreife verknüpft sind.

Bayern: Einige Ausbildungsbetriebe bieten eine duale Berufsausbildung mit Fachhochschulreife an, der schulische Teil wird dann in der Berufsschule in Kursen mit höherem Niveau vermittelt.

Hamburg: Eine dreijährige Ausbildung kann die Fachhochschulreife beinhalten - oder nach Abschluss der Berufsausbildung wird noch ein halbes Jahr Beruf und Schule angehängt, um die Fachhochschulreife zu erreichen.

Welchen Mehrwert habt ihr durch die Fachhochschulreife?

Das kommt darauf an, was ihr erreichen wollt. Klar ist, dass die Fachhochschulreife allein euch nicht in jedem EU-Staat weiterhilft. Sie ist in Deutschland bundesweit anerkannt, auch in Österreich und der Schweiz. Wollt ihr aber in England oder Frankreich an einer Fachuniversität studieren, solltet ihr vorher die Zulassungsvoraussetzungen prüfen.

Der Erwerb einer Fachhochschulreife ist überdies nichts, was euch viel Zeit kosten sollte. Wenn ihr bereits einen guten Ausbildungsplatz habt, ist es meistens sinnvoller, erst die Ausbildung zu machen. Den schulischen Abschluss der Fachhochschulreife könnt ihr immer noch später nachholen - in der Abendschule als arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung oder im Fernstudium. 

Andererseits ist die Fachhochschulreife ein prima Mittelweg, wenn euch das allgemeine Gymnasium keine Freude mehr macht oder ihr bereits wisst, in welche berufliche Richtung ihr euch entwickeln wollt. Mit dem Besuch einer Fachoberschule kommt ihr tiefer in die Themen eures späteren Berufsfeldes hinein. Für die meisten Schüler ist es auch ein schöner Nebeneffekt, dass sie in der Fachschule bessere Ergebnisse erzielen als in den allgemeinbildenden Schulen. Fächer des Gymnasiums, die sonst schlecht waren und den Notenschnitt senkten, fallen dann möglicherweise weg. Und ein besserer Notenschnitt steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Aussicht auf eine erfolgreiche Bewerbung.

Wer eine Fachhochschulreife berufsbegleitend erwirbt, kann sichergehen, dass es Pluspunkte im Lebenslauf gibt. Es ist immer ein positives Zeichen, wenn sich ein zukünftiger Arbeitnehmer einer anspruchsvollen Aufgabe in der Ausbildung gestellt hat.

Die Fachhochschulreife - ist das der richtige Weg für euch?

Wenn ihr nicht genau wisst, wohin ihr beruflich wollt, aber bereits eine Richtung habt: Ja. Wer zum Beispiel gerne etwas mit Ingenieurwesen machen möchte, kann sich durchaus bereits nach der 10. oder 11. Klasse für eine Fachhochschulreife bewerben. Ebenso ist es denkbar für Auszubildende, die überlegen, nach der Ausbildung noch zu studieren. Wer zum Beispiel Mechatroniker gelernt hat und die Voraussetzungen erfüllt, geht nach der Ausbildung ein Jahr lang auf die Fachoberschule, macht die Fachhochschulreife.

Wollt ihr aber ins Ausland gehen und habt noch überhaupt keine Idee, in welchem Bereich ihr arbeiten wollt, solltet ihr vielleicht lieber zunächst ein Jahr Work & Travel oder ein freiwilliges soziales Jahr machen. Den schulischen Teil der Fachhochschulreife könnt ihr später nachholen, aber ihr seid flexibler in der Fachrichtung

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